Der Nutri-Score kommt!

Der Nutri-Score kommt!

Die Nährwert-Ampel Nutri-Score gibt es jetzt auch in Deutschland

Mit dem Nutri-Score können Konsumenten zukünftig verschiedene Produkte aus der gleichen Kategorie hinsichtlich ihrer Nährwerte vergleichen. Das bedeutet, wenn man beispielsweise ein Müsli oder ein Getränk auswählt kann der Nutri-Score dabei helfen sich für das Produkt zu entscheiden, dessen Zusammensetzung eher zu einer gesunden Ernährung beiträgt.

Um den Nutri-Score und seinen Nutzen einschätzen zu können, solltest du einige Fakten dazu bekannt sein:

  • Die Verwendung des Nutri-Scores ist seit dem 6. November 2020 für deutsche Lebensmittelhersteller freiwillig möglich. Das heißt, dass beispielsweise ein Hersteller von Softdrinks, die sehr viel Zucker enthalten, die Kennzeichnung nicht verwenden muss. Entscheidet sich ein Hersteller allerdings dafür, dann muss er alle seine Produkte kennzeichnen.

 

  • Sollte man ab jetzt also nur noch A-Produkte essen? Nein! Allein A-Produkte zu wählen heißt noch lange nicht, dass die Ernährung ausgewogen ist. Dafür müssen zusätzlich die allgemeinen Ernährungsregeln der DGE beachtet werden. Außerdem können auch Produkte mit dem Nutri-Score D und E in Maßen verzehrt werden. Die Ernährung wird von vielen Faktoren beeinflusst und es kommt immer auch auf den Einzelnen und seinen Lebenswandel (z.B. Bewegung) an. Genießen ist übrigens auch gesund!

 

  • In den Nutri-Score fließen der Energiegehalt und das Verhältnis verschiedener Nährstoffe des jeweiligen Produkts ein, wie z.B. Fett, Eiweiß, Zucker, Salz (diese Nährstoffe sollten eher gering gehalten werden) sowie Ballaststoffe und der Anteil an Eiweiß, Obst, Gemüse und Nüssen (diese Bestandteile sollten in der Ernährung eher betont werden). Ein Algorithmus ermittelt daraus den Score. Achtung!Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe oder Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker und Aromen fließen nicht oder nur oberflächlich in die Gesamtbewertung ein.

 

  • Der Nutri-Score bezieht sich immer auf eine Einheit von 100g des Produkts.

 

  • Der Nutri-Score wurde von unabhängigen Wissenschaftlern entwickelt.

 

Erfahrungen aus Frankreich, wo der Nutri-Score schon seit einiger Zeit verwendet wird, zeigen, dass er Menschen helfen kann eine gesündere Wahl zu treffen. Außerdem kann er ein Anreiz für die Hersteller sein die Rezepturen ihrer Produkte zu überarbeiten, um sie gesünder zu gestalten.

Man sollte aber bedenken, dass viele frische, gesunde und regionale Nahrungsmittel wie Gemüse und Obst keinen Nutri-Score bekommen werden. Das ist überhaupt kein Problem, denn mit ursprünglichen Nahrungsmitteln kann man sowieso nicht so viel falsch machen. Die Kennzeichnung wird eher auf industriell verarbeiteten Produkten zu finden sein. Das macht auch Sinn. Denn ein Glas Honig zum Beispiel würde aufgrund des hohen Zuckergehalts einen schlechten Score bekommen. Honig ist aber ein wertvolles Naturprodukt. Niemand kommt auf die Idee das ganze Glas, oder auch 100 Gramm, auf einmal zu essen. Ähnlich sehe es auch bei Olivenöl und anderen gesunden Produkten aus.

Ist die Einführung der Nährwert-Ampel also positiv zu bewerten? Ja, aber mit Vorbehalt. Sie kann Verbrauchern helfen ihre Produktwahl innerhalb einer Kategorie bewusster zu treffen (siehe Frankreich). Die Verbraucher müssen aber zusätzlich soweit aufgeklärt werden, dass sie nicht fälschlicherweise denken, dass ein Einkaufskorb voller A- und B-Produkte eine gesunde Ernährung ausmacht.

Ich bin gespannt wie häufig man den Nutri-Score demnächst bei uns sehen wird.

Mehr Infos zum Nutri-Score hier.