Über 5 Kilo mehr Gewicht nach der Pandemie

Über 5 Kilo mehr Gewicht nach der Pandemie

Mehr Gewicht – die gesundheitlichen Folgen der Pandemie, ohne Infektion

Corona-Kilos ist zurzeit ein neues geflügeltes Wort. Eine aktuelle Studie der TU München hat ergeben, dass die Befragten seit Beginn der Corona-Pandemie durchschnittlich 5,6 Kilogramm zugenommen haben. Desto höher der BMI bereits vor Corona war, desto höher war die Gewichtszunahme.

Die Gründe liegen scheinbar auf der Hand. Durch das vermehrte zuhause sein, inklusive der Nähe zum Kühlschrank sowie geschlossene Sportstätten, ist mehr Gewicht ja quasi unumgänglich.

Das ist aber nur eine Sichtweise. Rund 40 Prozent der Befragten haben zugenommen. Was ist mit den anderen 60 Prozent? Die Veränderung der Alltagsstruktur durch die Pandemie war für viele Menschen eine Gelegenheit sich sogar mehr und besser um sich zu kümmern. Sie haben sich mehr Zeit für Ernährung und Bewegung genommen. Das war möglich durch den Wegfall von Arbeitswegen, Terminen und mehr selbst zuhause kochen wegen geschlossener Restaurants und Kantinen. Es gibt also auch Menschen, die in Bestform aus der Pandemie hervorgehen.

Warum gelingt es den einen das Beste aus sich herauszuholen während andere in einen Teufelskreis von Bewegungsmangel und zu viel Nahrungsenergie geraten?

Jeden von uns treffen die Veränderung dieser außergewöhnlichen Zeit anders. Für Viele haben die Umstände dazu geführt, dass weit weniger Zeit als üblich hatten. Zum Beispiel durch die Betreuung von Kindern rund um die Uhr, um nur ein Beispiel zu nennen.

Darüber hinaus geht es aber auch darum, dass es nicht nur der objektiven Möglichkeit bedarf ein gesundes Leben zu führen. Die Pandemie schenkt uns nicht nur Zeit oder nimmt sie uns. Sie macht auch etwas mit unserer Psyche. Wir essen nicht nur um satt zu werden, oder um in guter Gesellschaft zu genießen. Essen ist auch eine Möglichkeit eine hungernde Seele (Einsamkeit, Stress, Langeweile, Existenzängste und sonstige Probleme) kurzfristig ruhig zu stellen.

Von den Befragten gaben 28 Prozent an auch aus Langeweile zu essen. Wer aus Langeweile oder anderen psychosozialen Gründen isst greift meist nicht zu Obst oder Rohkost, sondern zu Süßigkeiten, Fastfood und ähnlichem. Nervennahrung oder Soulfood sozusagen.

Zum Glück wird gerade alles wieder besser. Ich hoffe, dass dies für viele Menschen, die mit ihrem Lebensstil zu kämpfen hatten, Gelegenheit und Motivation ist etwas für sich zu tun und wieder in Balance zu kommen. Ein Ernährungscoaching kann dabei eine gute Unterstützung sein.